Universum

Teenage Kicks since 1978. Natürlich ist es ungerecht, THE UNDERTONES auf ihren allerersten Erfolgstitel zu reduzieren, als sei danach nichts mehr gekommen. Aber nur selten hat ein Stück Musik derart Geschichte geschrieben, selten ein Track so in die Zukunft gewiesen wie eben dieses „Teenage Kicks“. Damit nahmen die Nordiren musikalisch einiges vorweg, was in den nachfolgenden 15, 20 Jahren von der Insel kam. Dank dieser Band verwandelte sich Punk in den Vorläufer etlicher gitarrenbasierter Genres, die später von Großbritannien aus ihren Ursprung nahmen. Wenn man es prägnant (und vielleicht ein wenig provokativ) auf den Punkt bringen will: Ohne THE UNDERTONES keine Oasis. Zumal der Garagenrock der alten Herren vielfältiger ist, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Die folgenden Erfolgssingles wie „My Perfect Cousin“, Jimmy Jimmy“ oder „It’s Gonna Happen“ zeigten schon den Variatenreichtum, den man aus drei Akkorden erzielen kann, und die Solokarriere von Sänger Feargal Sharkey erweiterte die Möglichkeiten bis in den Pop hinein. Nun ist Sharkey bekanntlich nicht mehr Mitglied der Undertones und wurde bei der Reunion Ende der 90er durch den kongenialen Paul McLoone so gut ersetzt, dass selbst die ältesten Fans Sharkey nicht mehr vermissen. Seither touren die alten Herren mit der Kraft von jungen Löwen und reißen noch heute die Fans zu Begeisterungsstürmen hin. Hin und wieder wird ein neues Album produziert – wobei das letzte, „Dig Yourself Deep“, nun auch schon sieben Jahre alt ist. Und dass die fünf Herren gute Musiker sind, darüber bestehen eh keine Zweifel. Im Herbst kommen THE UNDERTONES wieder zu uns – unter anderem zum Rolling Stone Weekender – und machen das, was sie seit über 35 Jahren am besten können: lauten, unsterblichen Rock.